Im Nachlass des Künstlers hat sich eine Reihe von Skizzen erhalten – von einzelnen Seiten bis hin zu ganzen Heften[1], an denen sich eindrücklich die strukturierte Arbeitsweise von Heinz Liers ablesen lässt. Häufig sind die Skizzen um kurze Notizen zu Thema, geplantem Titel oder auch Farbwerten ergänzt. Einige Blätter lassen sich dabei ganz konkret ausgeführten Arbeiten zuordnen, andere spiegeln, scheinbar flüchtig skizziert, Ideen und Gedanken zu Form- und Farbvariationen wider.
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Im abgebildeten Beispiel lässt Liers uns ausführlicher an seinen Überlegungen teilhaben und es liest sich beinahe wie ein Gedicht, wenn er notiert:
„Serielle Grundformen in der Reihe verschieben, verändern__________________(Wasserspiegelung)
Starre Formen vergittern lassen
Raum: Ton- und Lichtwert, klein u groß, warm u kalt.
Formenüberdecken: Gleiche Form im Verschieben. Gitter in verschiedenen Lichtwerten
verschieben (graziös, lustvoll)
Raum durch Wiederholung u. Verkleinerung. Stören durch plastische Erscheinungen.
Immer im ‚Gesamt‘ wachsen lassen. Seriellen Formenverlauf scheinbar plastisch.
Schwarz-weiß Kopf, Flächen, Ausschnitt, entsprechende Helldunkelform, serial.“
Hier finden sich Begriffe, die für die Kunst von Heinz Liers von zentraler Bedeutung sind – das Arbeiten mit „serielle(n) Grundformen in der Reihe“, Wiederholungen gleicher Formen schaffen, aber auch die teilweise Veränderung, das Aufbrechen des Seriellen.
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Eine Auswahl von Skizzen findet sich im Menü unter Werke.
[1] Erhalten sind diese erst ab etwa 1972 mit dem Umzug nach Hannover und aus späteren Jahren.